An der Sitzung vom 5. September 2020 haben der Vorstand und die Zuchtkommission die Zuchtlenkungsmassnahmen für den Schweizer Kromfohrländer-Club überarbeitet. An den bisherigen Massnahmen wurde nichts geändert. Neu hinzu kommen ab dem 01.01.2021 die Gesundheitsuntersuchungen inklusive Untersuchung auf Patellaluxation mit Gradierung. Hunde mit Patellaluxation, egal welchen Grades, sind von der Zucht ausgeschlossen.
Warum Patellauntersuchung: Nach wissenschaftlichen Studien sind immer mehr, vor allem kleine bis mittlere Hunde, mit Patellaluxation belastet. Beim Kromfohrländer sind bis anhin nur wenige Fälle bekannt, aber sie kommen doch vor. Nach Rücksprache mit verschiedenen Tierärzten kann eine Patellaluxation bei einer normalen Gesundheitsuntersuchung nicht festgestellt werden. Um einen Verdacht festzustellen, müsste man mindestens 30 Minuten zügig laufen, um zu schauen, ob der Hund zwischendurch das «Hüpfen und Entlasten» des Beines zeigt. Die angesprochenen Tierärzte (keine Spezialisten) würden es begrüssen, wenn der Schweizer Kromfohrländer-Club eine Patellauntersuchung einführt. Es ist ein weiterer Ausweis für eine seriöse Zucht.
Eine Patellauntersuchung darf nur von lizenzierten Gutachter/innen für Patellaluxation durchgeführt werden. Die Patellauntersuchung kann ab dem 13. Monat durchgeführt werden. Bei Hündinnen sollte die Patellauntersuchung nicht kurz vor oder nach der Läufigkeit gemacht werden. Bitte mit Tierarzt besprechen.
Es empfiehlt sich, alle Untersuchungen wie Blutabnahme, HFH Test und Gesundheitsuntersuchung mit Patella bei einem lizenzierten Tierarzt zu machen.
Das Ergebnis der Patellauntersuchung ist mit allen anderen vorgeschriebenen Unterlagen bei der Anmeldung zur Körung beizulegen.
Alle Kromi BesitzerInnen möchten gesunde, aktive Hunde. Dies ist in den allermeisten Fällen auch gewährleistet. Leider gibt es aber auch wie bei den Menschen Krankheiten, die die Gesundheit der Kromis beeinträchtigen können. Kromfohrländer sind sicher nicht kränker als andere Hunderassen.
Gerade darum ist es sinnvoll, seinem Hund beim nächsten Tierarztbesuch etwas Blut abnehmen zu lassen und dieses an die auf dem Blutentnahmeformular angegebene Adresse zu senden.
Dies ermöglicht den Forschern und Ärzten, dieses Blut auch Jahre nach der Entnahme für wichtige Untersuchungen zu verwenden, die Aufschluss über Krankheitsbilder- und deren Entwicklung geben können. Sie ermöglichen und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Gesunderhaltung der Kromis.
Die Blutentnahme wird Ihnen vom Schweizer Kromfohrländer Club mit Fr. 20.- pro Hund vergütet. Bitte drucken Sie das Blutentnahmeformular aus und folgen Sie den Anweisungen.
Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe zur Gesunderhaltung der Rasse Kromfohrländer!
Viele Hunde leiden an Gelenkschäden. Häufige Ursache dafür sind Kreuzbandrisse im Knie. Mit Vorsorge und richtiger Behandlung lässt sich die nachfolgende Arthrose hinauszögern und minimieren.
Tonis Unglück kam in Gestalt einer Katze des Weges. Kaum abgeleint, sprintete der Hund unvermittelt los, der Samtpfote hinter her. „Nach ein paar Dutzend Metern passierte es. Es war, als ob sein linkes Hinterbein vom Blitz getroffen wäre, und er humpelte von da an nur noch auf drei Beinen“. So beschrieb der Journalist Fridolin Luchsinger den Unfall bei seiner Bordeauxdogge in seinem lesenswerten Buch „Toni & Fred, Thesis Verlag 2009, ISBN 9783- 908544-77-7.
Kreuzbandriss im Knie, stellt der Tierarzt fest. Eine Operation sei nötig. Es ist bereits die zweite. Wenige Monate vor dem folgenschweren Sprint war Toni am rechten Kreuzband operiert worden. Der Fall ist typisch. “Bei knapp 40 Prozent aller Hunde mit Kreuzbandriss reisst binnen zweier Jahre auch das Kreuzband im anderen Knie“ sagt Claudio Venzin, Oberassistent in der Chirurgie am Zürcher Tierspital. Vor allem grössere Hunderassen wie Berner Sennenhunde, Deutsche Schäfer oder Bernadiner seien betroffen, gelegentlich aber auch Katzen.
Falsche Belastung führt zu Schäden am Gelenkknorpel
„Teil des Problems bei den Hunden ist meist eine Entzündung im Gelenk. Sie greift das Kreuzband an, sodass es degeneriert. Das begünstigt den Riss wie die Arthrose“ sagt David Spreng, Leiter der Abteilung für Kleintierchirurgie an der Vetsuisse Fakultät Bern. Der Riss des Kreuzbands – genau genommen, handelt es sich dabei um zwei Bänder, die im Inneren des Kniegelenks übers Kreuz laufen – ist aber nur das eine. Das andere sind die Folgen. „Nach mehreren Wochen oder Monaten zeigt das betroffene Gelenk auf dem Röntgenbild Zeichen der Arthrose“, erklärt Claudio Venzin.
Der Grund: Durch den Bänderriss wird das Gelenk instabil und läuft nicht mehr so gut „ in der Spur“ wie zuvor. So kommt es zu Fehlbelastungen des Gelenkknorpels, die stellenweise zur Gelenksarthrose führen. So war es auch bei Toni. Als der Tierarzt den Kreuzbandriss rechts diagnostizierte, hatte die Bordeauxdogge bereits Zeichen der Gelenkschädigung. Damit der Hund möglichst lange beschwerdefrei bleibt, raten die Hundechirurgen zur Operation. “Beim Knie hat man in über 90% der Fälle Erfolg“, bilanziert Spreng. Zwar würden auch die operierten Tiere irgendwann Arthrose bekommen, „aber durch den Eingriff vermindert man die Geschwindigkeit, mit der das geschieht.“ Ohne Operation, die rund 1500 bis 2600 Franken kostet, werden die Hunde schlecht laufen. Dann sei die Prognose am schlechtesten, bestätigt sein Zürcher Kollege Venzin.
Gewichtskontrolle ist das A und O
Ist die Gelenksschädigung bereits vorhanden, empfehlen die Veterinäre unterschiedliche Behandlungen, abhängig vom Schweregrad. „Ganz wesentlich ist die Gewichtskontrolle“ betont Spreng. Auch „Arthrose-Futter“ mit gelenkschützenden Zusätzen helfen. Dazu zählen Substanzen, wie zum Beispiel Chondroitinsulfat, Omega-3-Fettsäuren oder Hyaluronsulfat. „Studien haben gezeigt, dass die Zusätze etwas bringen“, sagt Ventin, „aber sie sind keine Wundermittel“. Auch muskelaufbauendes Training, Schwimmen und Physiotherapie helfen. Bei schweren Arthrosen reichen all diese Massnahmen nicht aus, sind sich die Hundeorthopäden einig. Dann braucht es Medikamente.
Richtige Ernährung vom Welpenalter bis Senior
Damit es gar nicht erst so weit komme, könnten Hundebesitzer vorbeugend etwas tun: Korrekt Füttern und Übergewicht vermeiden steht dabei an erster Stelle. Deshalb sollten junge Hunde kein zu mastiges Futter bekommen. Denn zu schnelles Wachstum begünstigt Gelenkschäden. „Die richtige Ernährung kann Probleme mindern. “ Insbesondere bei Welpen spielt das Verhältnis der Spurenelemente Kalzium und Phosphor im Futter eine wichtige Rolle,“ gibt Venzin zu bedenken und warnt: „ Das Futter selber zu mischen ist riskant. Da muss man extrem gut sein, um alles richtig zu machen“
Dem Hundealter angemessenen Bewegung ist ein weiterer Punkt
„Man sollte die Hundegelenke nicht überlasten, also keine Fünfstunden-Wanderungen mit einem Welpen“, empfiehlt der Tierarzt. Bei Welpen gilt als Faustregel: Pro Lebenswoche eine Minute Spaziergang. Und „schwimmen gehen“ heisst zum Beispiel nicht, dem Hund Dutzende Male das Stöcken ins Wasser zu werfen, und er springt über die unwegsamen Steine am Grund hinterher“. Machtlos aber sind die Besitzer, wenn eine Katze ihren Hund zum Sprint provoziert, wie bei Toni.
Quellenangabe Tierwelt / 3 21. Januar 2011 Radakteurin Martina Frei
Ergänzungen Zuchtobmann:
Für Hundezüchter und Besitzer ist es nicht einfach, das richtige Futter für ihre Lieblinge auszuwählen, da die Futterindustrie mit Versprechungen aller Art hinters Licht führt. Noch bedenklicher ist, dass bereits der Welpenmilch wachstumsfördernde Mittel beigemischt werden.
An einem Züchterkongress hatte ich die Gelegenheit, mit verschiedenen Tierärzten und Professoren das Thema Arthrose anzusprechen. Für eine ausführliche Diskussion war leider die Zeit nicht ausreichend. Zusammenfassend stimmten mir alle zu, dass die schlechte Ernährung des Welpen einer der grössten Auslöser von Arthrose ist, vor allem zu langes Füttern mit Welpenfutter, wenn möglich noch angereichert mit Welpenmilch. „Ich habe ja noch einen halben Kessel von dieser teuren Welpenmilch, es kann ja nicht schaden“.
Bei „genetisch bedingter Arthrose“ gehen die Meinung stark auseinander, aber sie ist nicht das Hauptübel und kann durch Einkreuzen nicht eliminiert werden.
Zuchtobmann
Beat Joss
Die wichtigste Regeln für Hunde im Auto:
Den Hund in der wärmeren Jahreszeit nie allein im Auto lassen. Immer eine Einstellhalle benutzen..
Das Auto mit Hund nie an der Sonne stehen lassen, da es im Wageninneren sofort bis 80 Grad Celsius werden kann.
Sollte der Hund einmal trotzdem kurz im Auto warten müssen, alle Scheiben immer so weit wie möglich offen lassen und einen Schattenplatz suchen (Sonnenwanderung beachten). Wenn es z.B. wegen eines Trainings häufiger vorkommt, dass der Hund im Auto warten muss, wäre ein Schattennetz, welches man über das Auto legt, eine gute Investition.
Der Hund sollte immer Zugang zu frischem Wasser haben.